Liebe Freunde und Unterstützer von Amaro Kher,

vergangenen August war es endlich wieder so weit: Nach drei langen Jahren, die von Reisebeschränkungen und Ausnahmesituationen geprägt waren, sind wir mit einer kleinen Gruppe Freiwilliger nach Nordmazedonien gefahren. Durch den regelmäßigen Kontakt über Telefonate, Nachrichten und Videoanrufen mit den an Amaro Kher beteiligten Roma waren wir durch die letzten krisenhaften Jahre kontinuierlich auf dem neusten Stand des Projektes. Dennoch war es an der Zeit, uns einen Eindruck von der Situation vor Ort zu machen.
Zu fünft machten wir uns auf die Reise, um die Roma in Kriva Palanka und Amaro Kher zu besuchen. Knapp zwei Wochen verbrachten wir dort, diese waren geprägt von schönen Momenten mit den Kindern, guten Gesprächen mit den Roma und den Eindrücken, die wir von der Arbeit gewannen, die während unserer Abwesenheit in Amaro Kher stattgefunden hatte.
Schon beim Betreten des Hauses Amaro Kher wurde deutlich, dass sich in den letzten Jahren viel getan hatte: Fensterbilder, Zeichnungen der Kinder, bildliche Darstellungen von Unterrichtsinhalten wie Biologie, Mathe und Englisch schmückten die Räume. Es war sichtbar, dass die Lernmaterialen den Kindern kreativ auf verschiedene Arten näher gebracht wurden.
Auch gab es Neues von der Nähwerkstatt: In unserer Abwesenheit wurde fleißig genäht, in erster Linie Taschen. Da wir lange nicht da waren und somit auch keine neuen Stoffspenden bringen konnten, wurden die vorhandenen Materialien aufgebraucht. Als es keine geeigneten Stoffe mehr gab, wurden die Näharbeiten pausiert. Einen Teil der fertigen Taschen konnten wir mit nach Deutschland transportieren und werden diese voraussichtlich an den Märkten der Waldorfschule Karlsruhe und im Reisebuchladen verkaufen.
Die Zeit, die wir in Amaro Kher verbrachten, war gefüllt mit verschiedensten Aktivitäten: Wir führten kleinere handwerkliche Arbeiten am Haus durch, verbrachten Zeit mit den Kindern, unternahmen Ausflüge in die Natur und in die Stadt, in der zu diesem Zeitpunkt ein alljährliches Stadtfest gefeiert wurde. Auch eine kleine Kirmes, die in der Nähe der Stadt aufgebaut war, zählte zu unserem Ausflugsziel.  Unser Fokus bei der Fahrt lag jedoch auf Gesprächen, die wir mit den in Amaro Kher beschäftigten Personen führten. In diesen wurden die bereits vorhandenen Abläufe und Vereinbarungen besprochen und reflektiert, mit dem Ziel, diese auf die aktuellen Bedarfe der Roma abzustimmen. So konnten wir gemeinsam mit den Hauptverantwortlichen vor Ort im Gespräch kleine Veränderungen vornehmen und die Arbeitszeiten an die derzeitige Situation anpassen, sodass die Gruppe vor Ort nun bestärkt und mit klareren Zielen weiterarbeiten kann.

Der Raum in den Gesprächen wurde unter anderem genutzt, um über die vergangenen Jahre zu reflektieren. Die Roma berichteten uns über die Veränderungen, die im Viertel eingetreten waren, die Herausforderungen, welchen sie gegenüberstehen. Oft wurde über große Belastungen wie die steigenden Preise und die damalige Situation während des Lockdowns berichtet. Vieles wurde bereits über Telefon und Nachrichten geschildert, doch im direkten Kontakt konnten die Roma eindrücklicher über die Schwierigkeiten und Sorgen sprechen und so wurde die Situation, in der sie sich befanden und teilweise immer noch befinden für uns spürbarer. Auch besuchten wir einige Roma Familien in ihrem Zuhause und erfuhren so aus erster Hand, wie es den Menschen in dem Viertel Edinstvo momentan geht und was ihre Sorgen und Nöte sind.

Insgesamt war es sowohl für die Roma, als auch für uns eine bereichernde Zeit in Kriva Palanka. Zu sehen, wie das Projekt wächst und sich stetig weiterentwickelt, bestätigt uns in dem, was wir tun. In diesem Sinne möchten wir uns bei allen bedanken die Amaro Kher in den letzten Jahren auf unterschiedliche Weisen unterstützt haben und somit einen Teil dazu beitragen, dass sich das Projekt so weit entwickeln konnte, dass auch drei Jahre, in denen es uns nicht möglich war die Menschen vor Ort so zu unterstützen, wie es optimal gewesen wäre, übersteht und die aufkommenden Schwierigkeiten bewältigt.

 Ein Bericht von Janina Roos 

In diesem Rundbrief würden wir Ihnen gerne unsere Finanzen offen legen, sodass Sie eine Vorstellung davon bekommen können, wie die Spenden aktuell verwendet werden.

Gehälter:

Ausgaben für Gehälter von 3 LehrerInnen (2x Vollzeit, 1x Teilzeit), 1 Reinigungskraft und Köchin, 1 Hausmeister und 3 Minijobber für die Freizeitbetreuung der Kinder:

Gesamtkosten Gehälter:

Monatlich: 2.351,40 EUR

Jährlich: 28.216,80 EUR

Materialkosten:

Monatlich: 832,00 EUR

Jährlich: 9.984,00 EUR


Daraus ergeben sich die Gesamtkosten für 1 Jahr Amaro Kher von 38.200,80 EUR

 

Damit wir Amaro Kher auch im Jahr 2023 weiterhin finanzieren können, fehlen uns noch 24 000 Euro. 

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer,

Seit dem letzten Rundbrief im März sind nun schon einige Monate vergangen. Wir freuen uns Ihnen berichten zu können, was sich in Amaro Kher in den letzten Monaten getan hat. Am 08. April durfte die lokale NGO der Roma einen Vortrag im Europahaus halten. Für den Rundbrief hat unser Sozialarbeiter, Idris, den Vortrag vom Mazedonischen in das Deutsche übersetzt.

Hallo zusammen,

ich bin Idris Mustafovski und bin als Legal Monitor am Institute for Policy Research and Analysis angestellt. Auch bin ich Mitglied und Mentor der LUHU AJIDRIS ROMA Association, welche von Amaro Kher unterstützt wird. Ich bin auch Mitglied der von Imer Kajtazi geführten Reu Jekipe.

In LUHU AJIDRIS arbeiten Roma als Mentoren mit Kindern von der 1. bis zur 9. Klasse. Dort können die Kinder Hausaufgaben schreiben und es finden Aktivitäten statt, die in Bildung und Ähnliches eingeschlossen sind. Als Mentor für diese Kinder möchte ich auch, dass sie in der Bildung vorankommen und indem ich mein Bestes gebe, um ihnen eine Mahlzeit zu geben, bemühen wir uns um ihre Zukunft. Auch haben wir andere Projekte wie die Abendschulen. Dort können Erwachsene den Unterricht besuchen und zum Abschluss eine Prüfung in einer Abendschule in Skopje ablegen. 

Wir haben auch ein Projekt in welchem Frauen Taschen, Lavendelbeutel, Wollsocken und vieles mehr nähen. Die wir dann in Deutschland verkaufen und dafür etwas Geld nehmen. 

Romalitico – dort arbeite ich in der Rechtshilfe zur Unterstützung der Roma-Gemeinschaft in Kriva Palanka. Romalitico hat durch seine Projekte 20 lokale Knotenpunkte in 20 Gemeinden im ganzen Land eröffnet. Außendienstmitarbeiter arbeiten dort an der rechtlichen und wirtschaftlichen Stärkung.

Vielen Dank, dass Sie ins Europahaus eingeladen wurden. Zum ersten Mal kommt jemand aus seinem Versteck, um zu diskutieren, wie es mit der Roma-Gemeinschaft funktioniert und wie Roma sich sicherer fühlen, wenn es jemanden gibt, der sie auf den richtigen Weg führt und ohne dabei belästigt und manipuliert zu werden.

Weil heute der Tag der Roma ist, möchte ich ein wenig dazu sagen. 

Das Wort Zigeuner kommt vom griechischen Wort Athinganoi, was unberührbar bedeutet. Dieses Wort existiert nicht in der Romani-Sprache und hat eine negative Bedeutung für die Roma. Die Roma-Flagge wurde 1971 auf dem ersten Weltkongress der Roma angenommen. Die blaue Farbe der Flagge symbolisiert den Himmel und die Freiheit. Grün ist die Farbe des Grases auf den Feldern, die Fruchtbarkeit der Erde. Das Rad in der Mitte der Flagge erinnert die Roma an ihre indische Herkunft und symbolisiert Bewegung und Fortschritt.

Der 8. April dieses Jahres markiert den 51. Jahrestag des ersten Weltkongresses der Roma, der vom 6. bis 8. April 1971 in Orpington, London, stattfand. Der Kongress nahm die Flagge, die Hymne und den Begriff Roma an. Der 8. April wurde zum internationalen Tag der Roma erklärt. Neben dem 8. April sind weitere wichtige Tage der 16. Mai – der Tag des Widerstands der Roma gegen den Faschismus, der 2. August – der Tag des Gedenkens an den Völkermord an den Roma und der 5. November – der internationale Tag der Romani-Sprache.

Am meisten versuche ich mich für Bildung und Beschäftigung und gegen Diskriminierung einzusetzen. Bildung ist ein Prozess, in dem die Gesellschaft die angesammelten Werte, Fähigkeiten und Kenntnisse von Generation zu Generation anwendet. Mein Bildungsziel ist es, dass der nächsten Generation mehr Bildung ermöglicht wird. 

Wir haben nicht genug Roma mit höherer Bildung. Wir haben nicht genug Kinder, die in Schulen eingeschrieben sind. Ich hoffe also, Veränderungen in die Richtung zu machen, die ich mir wünsche. Die Beschäftigung in Kriva Palanka ist sehr gering. So ist leider nur ein(e) Rom(ni) in der Gemeinde beschäftigt und keine einzigen Roma in anderen Einrichtungen. Wir hoffen, dass wir das in Zukunft ändern können.

Die Diskriminierung der Roma in Kriva Palanka ist leider sehr groß. Ich spreche aus eigener Erfahrung. Ich als Roma wurde immer von Lehrern der Stadt und von anderen in Kriva Palanka diskriminiert. Deshalb sind wir, die jungen Leute jetzt hier, um dies in Zukunft nicht mehr zuzulassen, um die Zukunft für uns alle gleichzumachen und damit es keine Diskriminierungen mehr gibt.

Danke 😉

In diesem Rundbrief würden wir Ihnen gerne unsere Finanzen offen legen, sodass Sie eine Vorstellung davon bekommen können, wie die Spenden aktuell verwendet werden.

Gehälter:

 

Ausgaben für Gehälter von 3 LehrerInnen (2x Vollzeit, 1x Teilzeit), 1 Reinigungskraft und Köchin, 1 Hausmeister und 3 Minijobber für die Freizeitbetreuung der Kinder:

Gesamtkosten Gehälter:

Monatlich: 2.351,40 EUR

Jährlich: 28.216,80 EUR

 

Materialkosten:

 

Monatlich: 832,00 EUR

Jährlich: 9.984,00 EUR


Daraus ergeben sich die Gesamtkosten für 1 Jahr Amaro Kher von 38.200,80 EUR

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer,

Seit dem letzten Rundbrief im November sind nun schon einige Monate vergangen. In dieser Ausgabe berichtet Idris über die aktuelle Lage in dem Roma-Viertel Edinstvo, welche Aktivitäten in Amaro Kher trotz Corona stattfinden können und wie ihn selbst die letzten zwei Jahre geprägt haben.

Ein Bericht von Idris (Sozialarbeiter in Amaro Kher.)
 
Hallo, ich bin Idris Mustafovski aus Mazedonien Kriva Palanka,

Ich arbeite mit den Kindern in Amaro Kher. Wenn ich sage, dass ich mit Kindern arbeite, finde ich das lustig, weil ich mich neben ihnen wie ein Kind fühle, sie machen mich glücklich. Ich fühle mich immer positiv und sie bringen mich zum Lachen. Was am traurigsten ist, dass man sie nie in gutem Zustand sehen kann, manchmal kann ich dieses Leben nicht verstehen, warum so kleine Kinder es verdienen, in einem solchen Zustand zu sein. Ich möchte sehr, sehr reich werden, damit ich allen Kindern helfen kann, jederzeit unter normalen Bedingungen leben zu können. Wenn ich das Mittagessen ausgebe, habe ich ein Lächeln auf dem Gesicht, aber mein Herz schmerzt, wenn ich sie essen sehe. Ich weiß nicht, was mit ihnen passieren wird, wenn wir nicht weitermachen, aber ich würde gerne weitermachen, zumindest kann diese Generation ein gewisses Niveau erreichen, damit sie es können, damit sie den anderen Generationen helfen können. Ich danke allen Spendern von ganzem Herzen, die jeden Cent für diese Kinder spenden, und ich frage sie, ob sie so viel spenden können, wie sie können, weil ich es nicht tun kann.
Ich möchte, dass diese Kinder bei uns bleiben und dass sie das Ziel erreichen und die Schule abschließen können. Abschließend möchte ich noch einmal sagen, dass es mein Wunsch ist, dass diese Kinder ihre Ausbildung fortsetzen und mit der Fürsorge, die wir ihnen bieten, sonst wird die Situation für sie sehr schwierig sein, wie es vor einigen Jahren war, als kein einziges Kind unterrichtet wurde.
Mit Respekt Idris Mustafovski.
An dieser Stelle möchte ich mit Ihnen noch ein kurzes Interview mit Idris teilen, welches ich am 04.03.2022 geführt habe. Der Grund, warum sich Idris sich Sorgen um seine Arbeit macht, ist, dass die Finanzierung von Amaro Kher begrenzt ist und es nicht klar ist, wie lange wir die Hausaufgabenbetreuung und das Abendschulprojekt aufrechterhalten können. Zwei Jahre Corona haben ihre Spuren auch im Viertel hinterlassen. Wir bemühen uns, das Projekt auf sichere Beine zu stellen, dafür benötigen wir auch ihre Unterstützung. In diesem Sommer werden wir nach fast drei Jahren voraussichtlich auch wieder vor Ort tätig sein und eine Projektfahrt nach Kriva Palanka organisieren.
Hier nun erstmal das Interview mit Idris:

Jonathan: Wie ist die Situation im Viertel. Mit welchen Problemen haben die Menschen zu kämpfen?

Idris: Es gibt keine Arbeit, die Kosten sind sehr hoch, zum Beispiel kostet ein Liter Sprit zwei Euro, alle Preise sind teurer, ohne Arbeit müssen viele Menschen von 30 Euro Sozialhilfe pro Monat überleben. Was denken Sie, wenn ein Mensch mit diesem Geld einen Monat verbringen kann, hier würde ich nicht überleben mit diesem Geld. Ich hab arbeite meine Frau auch, daher können wir die monatlichen Rechnungen für Internet, Strom, Kreditkarte, Auto, Kindergarten und viele andere Ausgaben bewältigen. Die Situation ist im Moment so, wir hoffen, dass es nicht schlimmer wird.

Wie war das Programm in Amaro Kher in den letzten Monaten?

Das Programm in Amaro-Kher war in den letzten Monaten wegen des Virus größtenteils online, wir haben Gruppenaktivitäten durchgeführt. Wir lesen Bücher, wir schreiben zu Hause, wir veranstalten Online-Wettbewerbe und ähnliche Dinge. Dieses Semester haben wir endlich wieder damit begonnen in Präsenz zu arbeiten und hoffen, dass es keine Probleme geben wird

Wie geht es dir persönlich?

Sehr schlimm, sehr psychisch angegriffen. Warum psychisch? Weil wir immer am Telefon oder am Computer sind und Angst habe, meine Lieben zu umarmen. Ich kann meine Eltern und Verwandten nicht besuchen, ich kannt nicht frei herumlaufen. Ich bin ein Mann, der Freiheit liebt. Ein Mann, der Geselligkeit liebt Kommunikation und Liebe. Ich fühle mich wirklich sehr schlecht. Ich weiß nicht, was morgen mit meiner Familie passieren wird. Mit meiner Arbeit. Ich kann nicht wissen, wie es sein wird.
Amaro Kher lebt von regelmäßigen Spenden, um die Hausaufgabenbetreuung, das Schulprojekt und die laufenden Kosten für das Haus decken zu können.

November Rundbrief Amaro Kher

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer,

Seit dem letzten Rundbrief hat sich einiges getan in Amaro Kher, das Schuljahr ist zu Ende gegangen und die Kinder haben dank der regelmäßigen Hausaufgabenbetreuung vollen stolzes ihre Abschlusszertifikate nach Hause bringen können.Insgesamt betreuen unsere Lehrer 30 Kinder von der 1-3. Klasse, 35 Kinder, welche in der Klassenstufe 4.-7 sind und 13 Schüler, die die 8. oder 9. Klasse besuchen. Noch vor einigen Jahren gab es nur sehr vereinzelt Schüler welche die 8. Klasse vollendet hatten oder es sogar in das Gymnasium geschafft haben. Durch die kontinuierliche Betreuung und Unterstützung der Schüler konnten wir für das Jahr 2021 sicherstellen, dass es zu keinen Schulabbrüchen kommen musste und alle Schüler, die bei der Hausaufgabenbetreuung angemeldet sind das Schuljahr erfolgreich beendet haben.

Auch das Abendschulprojekt war ein voller Erfolg, insgesamt 20 erwachsene Schüler konnte auf diese Weise ihren Grundschulabschluss nachholen und somit Lesen und Schreiben und die Grundrechenarten erlernen. Einige der Kinder und Jugendliche haben einen großen Teil ihres Lebens in Deutschland verbracht und sind auch dort zur Schule gegangen. Nach dem Ablauf der Aufenthaltserlaubnis für ihre Familie wurden sie zurück nach Mazedonien abgeschoben.  
Das Schicksal dieser Kinder ist es, zerrissen zu sein, zwischen zwei Welten und somit weder in Deutschland noch in Mazedonien einen wirklich festen Boden unter den Füßen zu haben. Die Abendschule, welche offen ist für alle Altersklassen sowie die Hausaufgabenbetreuung zielen darauf ab, jedem Menschen in Edinstvo eine grundlegende Schulbildung zu ermöglichen und somit eine bessere Zukunftsperspektive zu haben.

Neue Fenster in Amaro Kher

Aufgrund der veränderten Corona-Gesetze ist im neuen Schuljahr wieder Unterricht in Präsenz möglich und in Amaro Kher wird wieder mehr Leben einkehren.
Deswegen haben wir uns entschieden, neue Fenster in dem großen Raum einzubauen, sodass eine ausreichende Isolierung gewährleistet werden kann. Viele Familien haben nicht genügend Holz, um im Winter ausreichend zu heizen und so soll Amaro Kher ein Ort sein, an dem die Kinder eine warme Mahlzeit bekommen und nicht frieren müssen.
Insgesamt inklusive Einbau belaufen sich die Kosten der Fenster auf 822 Euro. Wenn sie uns bei den Materialkosten unterstützen möchten, dann überweisen sie ihre Spende bitte mit dem Verwendungszweck „Fenster“ auf das Amaro Kher Konto:

Amaro Kher e.V.
IBAN: DE76 4306 0967 7028 3915 00
BIC: GENODEM1GLS

Mitgliederversammlung:

Wir freuen uns sie ganz herzlich zu unserer digitalen Mitgliederversammlung am 19.11. von 20:00 bis 21:00 einzuladen. Den Zoom-Link für das Meeting werden wir ihnen per Mail zwei Stunden vor dem Treffen zusenden. 
 


Wenn sie fragen zu Amaro Kher haben, kontaktieren sie uns gerne jederzeit unter: info[at]amarokher.de

Mit herzlichen Grüßen,

Das Amaro Kher Team.

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer,wir hoffen, es geht ihnen gut und freuen uns sie im neuen Amaro Kher Rundbrief über alle wichtigen Entwicklungen zu informieren. Mittlerweile ist es auch in Kriva Palanka Sommer geworden und unsere Lehrer*innen verbringen viel Zeit mit den Kindern im freien.
Im heutigen Rundbrief berichten unsere beiden Lehrer, Arti und Idris über die Situation im Viertel und ihre Träume für die Zukunft.

Ein Interview mit Arti über die Situation im Roma-Viertel, die Kinder und ihre Arbeit in Amaro Kher:

Was hast du gelernt, seit du angefangen hast mit den Kindern zu arbeiten? 

Seit dem Tag, an dem ich die Waldorfschule betreten hatte und meinen Freiwilligendienst begann, habe ich gesehen, dass die Arbeit mit Kindern wunderbar ist, was sich schwer erklären lässt. Die Kinder brauchen regelmäßige Betreuung, um Geduld, Verständnis und Positivität zu entwickeln. Das Wichtigste ist, dass ich in der Deutschland gelernt habe, wie man mit Kindern arbeitet. Anschließend habe ich angefangen, mit den Roma-Kindern in unserem Land zu arbeiten, und ich bin froh, dass ich das, was ich in Deutschland lernen durfte, auf unsere Schule in Kriva Palanka übertragen kann.

Wofür bist du dankbar?

Ich bin sehr glücklich, dass die Kinder erfolgreich sind, weil wir Amaro Kher haben und sie in der Schule Fortschritte machen.

Was bereitet dir am meisten Sorgen?

Im Moment ist mir der Online-Unterricht am wichtigsten, da es schwierig ist online zu lernen und zu arbeiten, weil die Kinder manchmal den Unterricht verpassen und nicht verstehen, wie sie es im regulären Unterricht tun.

Wie ist die Situation im gesamten Viertel?

Die Situation ist sehr schlecht, weil viele Menschen keine medizinische Hilfe bekommen haben und auch weil viele im Moment nicht arbeiten können. Die Lebensmittelpreise sind hoch und die Menschen bekommen keine Hilfe.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Ich wünsche mir, dass der Virus so schnell wie möglich verschwindet, damit wir zum normalen Leben zurückkehren und wie zuvor arbeiten können, weil ich dieses normale Leben vermisse.

Ein Interview mit unserem Sozialarbeiter Idris über seine Sorgen, seine Einschätzung der Situation und seine Wünsche für die Zukunft:

Was hast du gelernt, seit du angefangen hast mit den Kindern zu arbeiten?

Nachdem ich angefangen hatte, alleine mit den Kindern von der 1. bis zur 3. Klasse zu arbeiten, fühlte ich mich für diese Kinder verantwortungsbewusster, weil nur ich mit ihnen arbeite. Jeder Mensch lernt mit der Zeit, dass es ein Sprichwort für uns ist, aber ich arbeite wie immer mit den Kindern und versuche, mein Bestes zu geben

Was macht dir meisten Freude bei deiner Arbeit?

Kurz gesagt, was mich am glücklichsten macht, ist, Kinder zu sehen, die fröhlich sind und immer lächeln und wenn sie sich freuen, wenn ich sage, dass ich stolz auf sie bin.

Was bereitet dir am meisten Sorgen?

Ich befürchte, dass diese Kinder eines Tages ohne uns bleiben werden, weil wir die Einzigen sind, die sich um diese Kinder kümmern. Ich habe Angst, dass sie das Lächeln auf ihrem Gesicht verlieren und keinen Zugang zu Bildung bekommen.
Ich möchte, dass Amaro Kher über Generationen und viele Jahre so bleibt, weil dies für unsere Roma-Kinder wirklich notwendig ist.

Wie ist die Situation im Viertel?

Die Situation verschlechtert sich, weil die Roma keine Hausbesuche mehr von Ärzten erhalten, isoliert bleiben und nur Gott bei ihnen ist. Es gibt keine Arbeit. Die Lebensmittelpreise sind teurer, hoffentlich wird diese Situation bald behoben.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Dies ist eine schwierige Frage für mich. Ich wollte schon immer Jura studieren, aber jetzt bin ich glücklich mit den Kindern. Ich möchte für den Rest meines Lebens bei ihnen bleiben, damit sie ihre Schule beenden und erreichen können, was ich nicht konnte.

Spenden:

Amaro Kher braucht auch weiterhin ihre Unterstützung, damit wir unsere Projekte fortführen können;
  • Die Hausaufgabenhilfe für die Schüler am Nachmittag inklusive warmer Mahlzeit.
  • Der Abendschulkurs für Erwachsene, die ihren (Grundschul-) Abschluss nachholen möchten.
  • Die Näh- und Strickmanufaktur, welche den Frauen ein kleines Einkommen ermöglicht.

Amaro Kher ist in erster Linie ein Gemeinschaftshaus, welches persönliche Entwicklung, zwischenmenschlichen Zusammenhalt, und Bildung fördert und somit einen Weg aus der Armutsfalle anbietet.

Im Moment beschäftigen wir drei Mitarbeiter für das Projekt der Hausaufgabenbetreuung und Abendschule und leisten somit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Analphabetismus.


Amaro Kher e.V.
IBAN: DE76 4306 0967 7028 3915 00
BIC: GENODEM1GLS

Spenden sind neuerdings auch über Betterplace.org möglich.
 
 
Vielen Dank für ihre Zeit! Wenn sie Fragen haben erreichen Sie uns wie immer unter:

info[at]amarokher.de


Mit herzlichen Grüßen
Das Amaro Kher Team

Lockdown, Covid und ein bisschen Hoffnung.

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer,

Für den heutigen Rundbrief berichtet Idris, einer der Sozialarbeiter, über die Situation im Viertel und seine Arbeit mit den Kindern. Außerdem schreibt Helena über ihr ehrenamtliches Engagement bei Amaro Kher und wie sie die Situation vor Ort wahrgenommen hat.

Ein Bericht von Idris:

Hallo, ich bin Idris ich möchte euch gerne von den letzten Monaten berichten.

Mein Projekt in den letzten Monaten war es, mit den Kindern von der ersten bis zur dritten Klasse zu arbeiten. Ich bin voller Erstaunen, die Kinder kommen jeden Tag, wir schreiben Hausaufgaben, wir spielen, wir machen pädagogische Aktivitäten und viele andere Dinge. Die Kinder freuen sich, dass ich ihnen jeden Tag etwas zu essen gebe.

Arti arbeitet mit den Kindern von der fünften bis zu neunten Klasse
Sie arbeitet online mit den Kindern, weil sie wegen des Coronavirus immer noch nicht zur Schule gehen. Wir hoffen, dass sich die Situation bald beruhigt.

Die Lehrerin Jadranka leitet das Projekt Abendschule.
Jadranka arbeitet online mit den Kindern und Erwachsenen, manchmal gehen wir auch nach Skopje in die Hauptstadt, damit die Schüler Prüfungen machen können.

Die allgemeine Situation in dem Viertel:
Die Situation in dem Viertel ist immer noch so, wie es war, dass Menschen, die nicht auf der Straße arbeiten, leere Geldbeutel haben, weil sie Angst haben, sich mit dem Virus zu infizieren. Die einzige Hoffnung ist, dass das Virus so schnell wie möglich verschwindet. Es ist unser Wunsch für alle.

Heute würden wir ihnen gerne einen weiteren Menschen aus unserem Team vorstellen:
Helena Ario engagiert sich seit Herbst 2015 für Amaro Kher.

1.Wie war dein persönliches Erlebnis in Amaro Kher mitzuhelfen? 


Jede der Fahrten nach Kriva Palanka bestanden für mich aus intensiven und lebhaften Tagen. 
Projekte mit den Kindern zu unternehmen, wie zusammen zu malen und zu gärtnern oder Ausflüge zu machen, war für mich eine neue Erfahrung, die mir sehr viel Freude bereitet hat. 

Es konnte auch herausfordernd sein, wenn die Kinder nicht wussten wohin mit all ihrer Energie, aber dann war es unglaublich schön zu sehen wie gerne sie eigentlich helfen und etwas tun wollen. 

Die Tage in Amaro Kher haben einen starken Eindruck bei mir hinterlassen. Ich habe in der Zeit mehr gelernt, als in den meisten Schuljahren und es macht mich glücklich zu sehen wie sich das Haus mit jeder Fahrt verändert und sich das ganze Projekt über die Jahre entwickelt hat. 

2.Was denkst du über die Situation der Roma in Mazedonien?

Ich erinnere mich noch, wie betroffen ich von der Armut im Viertel nach meiner ersten Fahrt nach Kriva Palanka war. Ich hatte mich darauf eingestellt, aber erst nach der Fahrt ist mir bewusst geworden, was es bedeuten muss ohne, fließendes Wasser in Haus, isolierten Wänden und geheizten Räumen im Winter, zu leben.  Zusätzlich zu diesen schwierigen Lebensumständen, sind die unsichere Zukunft, sowie die Vorurteile, eine große Belastung.

Aber ich bin sicher, dass sich langfristig etwas verändern kann und die Kinder und Jugendlichen, auf ihrem Weg zu einem Schulabschluss zu unterstützen, ist ein wichtiger Teil davon. 

3.Warum hast du dich für dieses Projekt engagiert? 

Die von Frau Ludwig-Huber organisierten Fahrten in den Schulferien, haben mir die Möglichkeit gegeben, direkt bei dem Projekt mitzuhelfen und ich war neugierig auf einen Einblick in das Leben und die Kultur der Menschen in Kriva Palanka. Es hat mich fasziniert, dass das Projekt so vielseitig ist und durch die Nähmanufaktur eine konkrete Arbeitsmöglichkeit für die Frauen in dem Viertel geschaffen hat. Aber in dem Haus auch Feste gefeiert und sich zusammengefunden und ausgetauscht werden kann. Was das Projekt für mich auch so unterstützenswert macht ist, dass das Haus einmal hauptsächlich von den Menschen im Viertel selbst organisiert werden wird.

Spenden:

Amaro Kher braucht auch weiterhin ihre Unterstützung, damit wir unsere Projekte fortführen können;

  • Die Hausaufgabenhilfe für die Schüler am Nachmittag inklusive warmer Mahlzeit.
  • Der Abendschulkurs für Erwachsene, die ihren (Grundschul-) Abschluss nachholen möchten.
  • Die Näh- und Strickmanufaktur, welche den Frauen ein kleines Einkommen ermöglicht.


Amaro Kher ist in erster Linie ein Gemeinschaftshaus, welches persönliche Entwicklung, zwischenmenschlichen Zusammenhalt, und Bildung fördert und somit einen Weg aus der Armutsfalle anbietet.

Im Moment beschäftigen wir drei Mitarbeiter für das Projekt der Hausaufgabenbetreuung und Abendschule und leisten somit einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Analphabetismus.


Amaro Kher e.V.
IBAN: DE76 4306 0967 7028 3915 00
BIC: GENODEM1GLS

Spenden sind neuerdings auch über Paypal möglich

Vielen Dank für ihre Zeit! Wir wünschen ihnen alles Gute!
Mit herzlichen Grüßen

Das Amaro Kher Team

PS: Hier noch ein paar aktuelle Bilder:

Amaro Kher in Zeiten von Corona

Die Corona-Krise hat auch auf das kleine Land Nord-Mazedonien verheerende Auswirkungen.
Viele Roma waren vor der Krise zum Überleben auf tagelöhner- oder saisonale Jobs angewiesen. Während der Corona-Krise sind viele dieser Arbeiten nicht mehr möglich und ganze Familien müssen aktuell mit umgerechnet 30 Euro Sozialhilfe pro Monat überleben.

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer,

In dem heutigen Beitrag geht es um die Auswirkungen der Corona-Krise auf das Leben der Menschen in Mazedonien. Ich habe hierfür Idris La Mustavofski interviewt.
Idris arbeitet für Amaro Kher in der Hausaufgabenhilfe für die erste bis zur dritten Klasse und bei dem Abendschulprojekt.

Hier nun ein kurzer Ausschnitt aus dem Interview. Den vollständigen Beitrag finden sie auf unserer Website.

Jonathan:
“Hallo Idris, ich hoffe, es geht dir gut. Wie geht es dir mit der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Folgen? Was hat sich in deinem Leben verändert? Bist du betroffen durch die Situation?”

Idris:
“Mit der Pandemie geht es mir gar nicht gut. Es fühlt sich an wie in einem Horrorfilm, ehrlich. Wir durften uns nicht mit Freunden und Bekannten Treffen, wir durften uns nicht die Hand geben, auch wenn wir mit unserer Familie sind, müssen wir einen Meter weg von den anderen sein und klar mit Maske. Es ist eine Katastrophe, am traurigsten ist es für die Menschen die von ihrer Arbeit gelebt haben, wie zum Beispiel Menschen die Flaschen gesammelt haben, dürfen das leider nicht.

Jonathan:
“Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf das Leben der Menschen in dem Roma-Viertel, Edinstvo?”

Idris:
“Die Krise ist sehr schlimm in Edinstvo, es ist sehr schlecht, Menschen können nicht arbeiten gehen, es gibt Menschen, die kaum warten können, die Sozialhilfe zu bekommen, um zu überleben. Die anderen die Arbeit hatten, sind Zuhause wegen Corona und können kaum überleben, es fällt mir schwer und es tut mir leid das zu schreiben.”

Jonathan:
Wie geht es den Kindern?

Idris:
“Die Kinder sind im Moment geschützt vor dem Virus. Manche Kinder schreiben online, manche gehen hungrig zur Schule und wenn sie zurückkommen, warten sie das wir ihnen etwas geben.”

Das vollständige Interview finden sie hier:

Heute möchte ich ihnen einen weiteren Menschen vorstellen, der schon sehr lange für die Menschen in Edinstvo aktiv ist.

Hanna Niang ist Rechtsanwältin und Vorstand von dem Verein „Lara Courage e.V“, eine Organisation die geflüchteten Frauen hilft.

Hier folgt nun ein kurzer Ausschnitt aus dem Interview, den vollständigen Beitrag finden sie auf unserer Website.

Jonathan:
Wie war dein persönliches Erlebnis in Amaro Kher mitzuhelfen?“

Hanna:
„Ich habe tolle Menschen kennengelernt. Ich weiss nicht mehr genau wie oft ich in Kriva Palanka war, vielleicht 5 oder 6 mal. Es war immer sehr anstrengend, weil das Leben im Viertel einfach anstrengend ist: Viele laute Kinder, die immer was von einem wollen, tagsüber Hitze nachts Kälte, häufig kein warmes Wasser, viel Dreck, viel Streit und viel laufen. Man wird ein bisschen dankbarer, wenn man wieder nach Hause kommt nach so einer Reise. Dankbar für ein warmes Bett, für Platz zuhause, für ein funktionierendes Klo, für geteerte Straßen, für ein Behördensystem ohne Bestechungsgelder und vor allem für eine ordentliche Gesundheitsversorgung.“

Jonathan: 
„Was denkst du über die Situation der Roma in Mazedonien?“

Hanna:
„Für die Roma ist es aber immer noch ein Stück schwieriger, da sie von der mazedonischen Bevölkerung politisch aber auch tatsächlich ausgegrenzt und diskriminiert werden. Das fängt schon in der Schule an, wo Lehrer Romakinder benachteiligen anstatt sie zu fördern, zumal sie es sowieso schon schwerer haben, da sie häufig nicht gut mazedonisch sprechen wenn sie auf die Schule kommen, da zuhause nur Romanesque gesprochen wird. Zudem sind die Roma häufig Vorurteilen ausgesetzt, was wir auch schon selbst mitbekommen haben als uns beispielsweise der Zugang zum Schwimmbad mit den Kindern aus dem Roma- Viertel verwehrt wurde.“

Warum hast du dich für dieses Projekt engagiert? Was macht Amaro Kher unterstützenswert?

Ich finde es sinnvoll, wie bei Amaro Kher, die Hilfe auf Bildung/Weiterbildung auszurichten. Sozusagen Hilfe zur Selbsthilfe. Da hierüber erreicht werden kann, dass die jungen Menschen bessere Chancen auf einen Schulabschluss und somit auf Ausbildung, Studium und Arbeit erhalten. Man könnte den Menschen natürlich auch einfach monatlich mit Spenden wie Kleidung und Lebensmitteln helfen, damit sie besser über die Runden kommen. Aber dann wird sich hierbei für die Zukunft nicht viel ändern.

Vielen Dank für ihre Zeit! In Kürze wird ein weiterer Rundbrief erscheinen, in welchem wir über den jüngsten Corona-Ausbruch in dem Roma Viertel berichten werden.

Ich wünsche ihnen einen schönen Sonntag und bei Rückfragen zum Rundbrief kontaktieren sie mich bitte unter: jonathan.ario(at)posteo.de.

Mit lieben Grüßen

Jonathan, Hanna, Julius, Sebastian und Andreas

 

 

Persönliche Berichte von der Front gegen Armut, Diskriminierung und Analphabetismus.

Sehr geehrte Unterstützerinnen und Unterstützer von Amaro Kher,
Heute würde ihnen gerne ein paar Menschen vorstellen, welche eine wichtige Rolle für Amaro Kher einnehmen. Das sind zum einen Arti, Idris aus Mazedonien und Andreas aus Deutschland.

Ich wünsche ihnen viel Freude beim Lesen und wenn ihnen dieser Beitrag gefallen hat und sie Amaro Kher unterstützen wollen dann können sie diese Mail auch gerne an Familie, Freunde und Bekannte weiterleiten.

Heute würde ich Ihnen gerne Idris vorstellen. Idris ist ein junger Mann, der im Roma Viertel Edinstvo aufwuchs. Er ist als Assistent bei dem Abendschulprojekt für Erwachsene angestellt und hilft bei der Hausaufgabenbetreuung der Kinder.
Idiris ist eines der Gründungsmitglieder der NGO „LUHU AJIDRIS ROMA“

Hier folgt sein persönlicher Bericht:

Amaro Kher(1) war für mich immer ein Ort, an dem ich mich beruhigt gefühlt habe. Es motiviert mich, dass die Deutschen(2), sich bemühen für die Roma und besonders die Kinder. Als ich das verstanden habe! Habe ich angefangen in Amaro Kher, im Gemeinschaftshaus zu arbeiten. Ich hätte mir gewünscht in Deutschland einen Freiwilligendienst zu machen, aber als Arti Arifovska zurückkam, haben wir sofort angefangen mit dem Projekt Hausaufgabebetreuung. Das hat mich echt ermutigt und ich habe mich glücklich gefühlt. Ich habe für zwei Jahre freiwillig mitgearbeitet. Wir haben sehr viele Aktivitäten gemacht, Waldorfpädagogik, es war echt ein Wunder wie die Kinder Amaro Kher akzeptiert haben, und die Waldorfschule akzeptiert haben.(3) Das einzige Ziel war für mich die Kinder glücklich zu sehen, wir haben uns bemüht, dass sie glücklich sind.“

Den gesamten Bericht finden sie auf unserer Website:

Arti ist dem Projekt schon seit der Gründung im Jahre 2013 eng verbunden. Im den Jahren 2017/2018 absolvierte sie einen einjährigen Freiwilligendienst in dem Hort der Waldorfschule Karlsruhe.
Mit den erworbenen pädagogischen Fähigkeiten leistet sie einen wichtige Beitrag in der Hausaufgabenbetreuung. Zudem betreut Arti die Nähwerkstatt der Frauen.

Hier folgt ein Ausschnitt aus ihrem Bericht:


„…Bis jetzt arbeite ich im gleichen Projekt mit Kindern. Und es ist ein Wunder! Manche Kinder haben nie so etwas erlebt…

Ich habe den großen Wunsch alles das zur erschaffen in Kriva Palanka, was ich in Deutschland gelernt habe. Großen Dank an Angelika Luhu! Wir haben geschlafen bis (zur Gründung) der „NGO LUHU AJIDRIS ROMA“
Die Kinder sind sehr glücklich und wir machen viele Aktivitäten, zum Beispiel Hausaufgaben erledigen, stricken lernen und gemeinsam spielen. Jede Woche machen wir ein Picknick.
Am wichtigsten ist: Die Kinder bekommen ein warmes Essen in Amaro Kher vor und nach der Schule. Sie essen in Amaro Kher und dann gehen sie in die Schule, wir haben ihnen diesen Wunsch erfüllt, und dann kommen sie zurück mit guten Noten. Es ist echt schön mit den Kindern zu arbeiten….“

Weiterlesen auf:

Andreas ist ein Familienvater aus Karlsruhe und engagiert sich seit dem Frühling 2015 ehrenamtlich bei Amaro Kher als treuer Helfer und Kassenwart.

Hier folgt ein kurzes Interview mit ihm:

1.Wie war dein persönliches Erlebnis in Amaro Kher mitzuhelfen ?

Zunächst empfand ich alles sehr beängstigend und nach der Überwindung meiner Ängste überwältigend, bereichernd. Es ist der absolute Perspektivenwechsel für mich gewesen, zu sehen was existenziell wichtig ist im Leben. Ich möchte den Roma zeigen, dass Ihre Art zu leben in Ordnung ist und ihnen Aussichten schaffen es lebenswert zu machen und nicht davor flüchten zu wollen.

2.Was denkst du über die Situation der Roma in Mazedonien?

Mein erster Eindruck war: völlig Aussichtslos, chaotisch, ein Fass ohne Boden. Doch bei genauerem und längerem Hinschauen bemerkte ich den Hoffnungsschimmer und das eine große Anzahl der Roma dort zufrieden  leben.  Das große Problem ist die Diskriminierung durch die mazedonische Restbevölkerung.

3.Warum engagierst du dich für Amaro Kher?

Weil jeder Mensch eine Chance bekommen soll. Das ich bei AMARO KHER gelandet bin ist, weiß ich selbst nicht.
Erwarte keine Dankbarkeit! Die wird Dir nicht direkt gezeigt – aber die Freude der Menschen für winzig kleine Fortschritte, die in seltenen Augenblicken ganz unerwartet aber herzlich zum Vorschein kommt, ist das größte Geschenk. Also nicht ganz uneigennützig

Vielen Dank für ihre Zeit! Bleiben sie gesund und wenn sie Fragen haben zu Amaro Kher oder dem Rundbrief melden sie sich bitte direkt bei mir unter: jonathan.ario@posteo.de

Mit herzlichen Grüßen Jonathan, Julius, Hanna, Andreas und Sebastian

Gute Nachrichten! Die Gründung der mazedonischen NGO ist geglückt!

Sehr geehrte Unterstützer und Unterstützerinnen von Amaro Kher

Ich freue mich euch mitteilen zu können, das die Gründung der mazedonischen NGO geglückt ist.

Das bedeutet wir können nun zum ersten mal in der Geschichte von Amaro Kher Mitarbeiter für die Sozialarbeit einstellen.

Die Gründungsmitglieder sind: (von links nach rechts): Ramus (nicht im Bild), Sercana, Dolan, Ibo, Idris, Jadranka und Arti.

Folgende Projekte finden seit dem August 2020 in Amaro Kher statt:

1: Die Hausaufgabenbetreuung:

Arti und Jadranka leiten in Amaro Kher die Hausaufgabenbetreuung für die Schüler ab der 5. Klasse. Dieses Projekt gibt den Kindern eine feste Struktur im Alltag und eine regelmäßige Unterstützung bei den Hausaufgaben.

2. Das Abendschulprojekt:

Das Projekt Abendschule für Erwachsene hat Jadranka angestoßen und die Leitung und Durchführung übernommen, Idris assistiert ihr dabei. Das Projekt soll Erwachsenen aus dem Viertel ermöglichen, ihren Grundschulabschluss nachzuholen.

3. Das Nähprojekt ist die Fortführung dessen, was Angelika in den letzten Jahren mit den Frauen aus dem Viertel angefangen hatte. Die Frauen nähen, nunmehr unter Artis Organisation und Anleitung Taschen, Turnbeutel, Lavendelsäckchen etc., welche in Deutschland verkauft werden. Hier können sich die Frauen, die die Sachen nähen, dann ein bisschen was dazuverdienen.

Wir brauchen also dringend neue Abnehmer für unsere kleine Nähfabrik. Wer also gerne Taschen, Turnbeutel, Lavendelsäckchen, gestrickte Wollsocken oder Ähnliches in größerer Menge abnehmen möchte, möge uns bitte gerne kontaktieren.

Wahrscheinlich habt Ihr bereits von der traurigen Nachricht gehört. Angelika Ludwig-Huber ist am Morgen des Ostersonntags im Beisein ihrer Liebsten von uns gegangen. Bis zuletzt beantwortete Angelika Fragen nach ihrem Zustand mit Erfolgen und Rückschlägen ihrer vielen Projekte oder Neuigkeiten aus der Familie. Selbst der kraftzehrende Kampf gegen den Krebs konnte ihr Leuchten und ihren Lebensmut nicht erlöschen lassen.

Den vollständigen Nachruf und viele schöne Erinnerungen finden sie hier.

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